Alles beginnt mit den Daten
"Big Data ist eine Schlüsseltechnologie für die digitale Transformation der Wirtschaft", konstatierte kürzlich Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Laut einer IDC-Studie wird die weltweite Datenmenge bis 2020 auf 40 Zettabyte ansteigen – ein Zettabyte entspricht etwa dem Datenvolumen von rund 250 Milliarden DVDs. Jedoch können die wenigsten Unternehmen mit diesem Datenberg etwas anfangen: Die Fähigkeit, Daten gewinnbringend zu analysieren und neue Erkenntnisse oder Handlungsempfehlungen daraus abzuleiten, entwickelt sich branchenübergreifend zum strategischen Erfolgsfaktor von Unternehmen. Gerade für Online-Händler birgt Smart Data riesiges Potenzial zur datengetriebenen Optimierung ihrer Shops. Doch dies erfordert einen Paradigmenwechsel in der Datenanalyse, sowie den Einsatz fortgeschrittener Analyse-Tools: So wird aus Big Data Smart Data und aus Deinen Daten Gold.
Von Business Intelligence zu Operational Intelligence
Heute brauchen Unternehmen Informationen, die ihnen in Echtzeit einen Überblick über den Zustand ihrer Organisation vermitteln. Herkömmliche Business Intelligence-Tools reichen dafür nicht aus, weil sie nur zeigen, was in der Vergangenheit passiert ist. Ihre Ergebnisse können außerdem nicht mit Anderen verknüpft werden. Eine Form dynamischer Business Analytics in Echtzeit ist die nächste Generation: Operational Intelligence (OI). OI ist deshalb eine leistungsstarke Technologie, um datengetriebene Entscheidungen in Echtzeit zu treffen und Maßnahmen durchzuführen, die den modernen Anforderungen an Schnelligkeit und Agilität zu hundert Prozent gerecht werden. Während BI dazu dient, taktische und strategische Entscheidungen zu treffen, ist das Ziel von OI die Gewinnung von Erkenntnissen, die bei operativen Entscheidungen unterstützen. Unternehmen implementieren vermehrt Operational Intelligence-Systeme, um tägliche Betriebsabläufe besser einzuschätzen und außergewöhnliche Situationen schneller zu identifizieren bzw. auf sie reagieren zu können.
OI-Tools sammeln und identifizieren zunächst Informationen aus den unterschiedlichsten Quellen, bevor sie für die Analyse aufbereitet werden. Diese Echtzeitdaten werden dann mit historischen Daten aus jeder verfügbaren Quelle wie beispielsweise aus dem CRM angereichert. So erhalten Sie einen 360°-Blick auf Dein Unternehmen und dessen Prozesse.
Dafür enthalten OI-Plattformen spezielle Dashboards, die visuell über bestimmte Vorgänge und Zusammenhänge in den IT- und Geschäftsprozessen informieren und Engpässe, Probleme oder neue Geschäftschancen aufzeigen. Damit stehen Unternehmen Einblicke in die zunehmend digitalisierte Geschäftswelt zur Verfügung, die sich für die automatisierte Entscheidungsfindung und somit datengetriebene Unternehmenssteuerung verwenden lassen.
Operational Intelligence - Ein Hauch von Minority Report.
Goldgräberstimmung im E-Commerce
Den Kunden ein absolutes und inspirierendes Einkauferlebnis zu garantieren, ist die große Aufgabenstellung der Shop-Betreiber in 2018. Passgenaue Angebote und Informationen quasi „on the fly“ zur Verfügung zu stellen, erhöht nicht nur den Abverkauf, sondern bindet den Kunden auch langfristig. Dies erfordert nicht nur einen Paradigmenwechsel von der Eigenzentrierung zur Kundenzentrierung oder eine datengetriebene Unternehmenskultur, sondern auch moderne, präskriptive Operational Intelligence-Analysetools.
Die aus jedem Shop bekannte Mechanik, Empfehlungen auf Basis des Nutzerverhaltens abzugeben ("Kunden, die dies gekauft haben, kaufen auch das") funktioniert nur bei Besuchern, die bereits mit der Seite interagiert haben. Mit Nutzern, die den Shop erstmals aufrufen, können die Algorithmen nichts anfangen. Operational Intelligence geht hier einen Schritt weiter: Erst im Moment des Seitenaufrufs (live bzw. on the fly) und für jedes dynamische Seitenelement aufs Neue analysiert es Deine Rohdaten und bildet User-Gruppen (statistische Geschwister), die dem aktuellen Besucher ähneln (Real-Time Clustering). Auf diese Weise werden die Daten nicht in starren Personas zusammengefasst und der Vielfältigkeit der Online-Shopper wirklich gerecht.
Ein weiterer Vorteil: Für diese Methode ist die Identität des Online-Shoppers vollkommen irrelevant, sodass Deinen Shop selbst für anonyme User und „first-timer“ noch vor dem ersten Klick maßschneidern und gleichzeitig die Privatsphäre Ihrer User wahren kannst.
Du gibst die Richtung vor: Booste bestimmte Produktattribute wie ‚Winterjacken im Sale‘ oder ‚neue Kollektion‘. Diese fließen dann mit höherer Gewichtung in die individuelle Umsortierung Deiner Listen ein.
Operational Intelligence kann aber noch viel mehr: Mit Hilfe dieser Form der Analyse kannst Du eine Business Logik auf Basis der Unternehmensziele definieren.
Durch OI werden auf Knopfdruck die Unternehmensziele bei der individuellen Umsortierung der Produktlisten berücksichtigt und nur Produktgruppen- oder Listen sichtbar gemacht, die beispielsweise nutzbringend im Rahmen von Cross- oder Upselling bestimmten Kundensegmenten angeboten werden können.
Gleichzeitig liefern Simulationen und Prognosen Antworten auf die Frage, welchen Mehrwert eine Maßnahme in einem bestimmten Kundensegment bringt. Das betrifft etwa die Buchung von Werbung und gerade das Vorhalten von Waren im Longtail.